Stell Dir vor, es kommt ein Handwerker bei Dir vorbei um beispielsweise das Bad zu renovieren. Am Eingang begrüßt Du ihn freundlich und sagst dann: Wir haben hier überigens Standard-Werkzeug. Sein eigenes Werkzeuig soll er also liegen lassen, statt dessen gibst Du ihm einen anderen Werkzeugkasten. Mit Hammer, Schraubenziehen und allem, was dazu gehört.
Ein guter Handwerker würde wohl auf der Stelle kehrt machen, bei Softwareentwicklern ist das aber aus irgend einem Grund gang und gäbe. Okay, nun verlange ich nicht, dass jede Softwarefirma sagt, dass der Entwickler seinen eigenen Computer verwenden soll; aber das Standard-Werkzeug, dass es oft gibt, ist ebenso oft eine Unverschämtheit gegenüber den Mitarbeitern.
Klar, wenn man in einem Projekt zusammen arbeitet, so sollte man sich auf ein gemeinsames „Toolset“ in dem Sinne verständigen, dass nicht ein paar Entwickler GIT nutzen während andere auf SVN schwören. Aber sollte wirklich die Entscheidung „VI(M) vs Emacs“ auf Unternehmensebene getroffen werden? Daher meine Bitte an alle Unternehmen: Gebt euren Entwicklern das Recht, auf ihren Rechnern Software zu installieren. Egal, was ihr tolles „standardmäßig“ mitgebt. Die Arbeitsumgebung sollte kein goldener Käfig sein!
Ja, es gibt Bedenken, die man ernst nehmen sollte. Vom Installieren von illegaler Software bis hin zu Sicherheitslücken. Aber findet dafür bitte andere Wege. Oder noch besser: Stellt Mitarbeiter ein, denen ihr zumindest im Prinzip zutraut, dass sie ihren Job machen und zumindest nicht böswillig sein werden.